Cloud Computing – so finden Sie die richtige Cloud-Variante

IT-Strategie

Der Begriff Cloud Computing begegnet einem im IT-Bereich auf Schritt und Tritt. Auch aus dem Alltag von fast jedem Menschen, der „online“ ist, lässt sich die Cloud nicht mehr wegdenken. Doch was steckt genau hinter der Technologie? Dieser Blogbeitrag liefert Einblicke, erklärt, wie die Cloud funktioniert und welche Vorteile sich daraus im Businessumfeld ergeben.

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Was genau ist Cloud Computing und was zeichnet es aus?

Im IT-Umfeld wird der Begriff Cloud (englisch für Wolke) bereits seit den 1990er-Jahren verwendet. Der Begriff stammt daher, dass damals das Internet in vielen Diagrammen als Wolke dargestellt wurde.

Grundsätzlich geht es beim Cloud Computing um Services, die das Internet nutzen. Bei diesen Services kann es sich um Software, Server, aber auch Netzwerke oder Datenbanken handeln. Diese werden von einem Dienstleister, der auch als Provider bezeichnet wird, zur Verfügung gestellt und über das Internet abgerufen. Dieser Abruf erfolgt entweder über das Web, eine App oder eine Programmierschnittstelle (API).

Es gibt verschiedene Merkmale, die das Cloud Computing definieren und auszeichnen. Die Services müssen „on demand“, also ohne menschliche Interaktion, zur Verfügung stehen. Dazu kommt, dass die Services skalierbar sind und die Leistung durch einen Pool an Ressourcen erbracht wird. Weiterhin müssen sie über das Internet mit verschiedenen mobilen Endgeräten (Laptop, Smartphone, Tablet etc.) erreichbar sein.

Der Vorteil dabei ist, dass keine eigenen Ressourcen benötigt werden und dass die Nutzer von überall auf der Welt auf die Dienste zugreifen können und das zu jeder Zeit. Man spricht auch gerne davon, dass die Services remote gehostet werden.

Cloud Computing ist heute im privaten Umfeld wie im Businessumfeld weit verbreitet. Inzwischen sind fast alle Anwendungen in einer webbasierten Version verfügbar und müssen nicht auf lokalen Ressourcen („on premise“) laufen.

Dabei ist es egal, ob es sich um eine Software für virtuelle Meetings, um ein komplettes CRM-System oder eine Software für die Finanzbuchhaltung oder lediglich um zusätzlichen Speicherplatz für speicherintensive Anwendungen handelt.

Wie genau funktioniert Cloud Computing?

Beim Cloud Computing findet die Rechenleistung auf einem externen Gerät statt, welches vom jeweiligen Provider zur Verfügung gestellt wird. Dieses externe Gerät kann somit irgendwo auf der Welt stehen, solange es eine funktionierende Internetverbindung hat. Durch das Internet wird auf die Daten bzw. Anwendung zugegriffen. Für den Nutzer bzw. das Unternehmen bedeutet das, dass er deutlich weniger Rechenleistung und Ressourcen zur Verfügung stellen muss. Man bezeichnet diesen Vorgang auch als externes Hosting. Die Server, über die die Daten verarbeitet werden, werden auch als Cloud Server oder Remote Server bezeichnet.

Welche Arten von Cloud Computing gibt es?

Innerhalb des Cloud Computing kann zwischen folgenden Bereitstellungsoptionen für Cloud-Strategien unterschieden werden:

Bei Cloud Services innerhalb des Unternehmens spricht man von einer privaten Cloud (Private Cloud), diese werden ebenfalls als Rechenzentrum bezeichnet. Eine private Cloud wird durch das Unternehmen selbst aufgebaut, gesichert und ist auch mobil von extern über einen gesicherten Zugang erreichbar. Dieser gesicherte Zugang kann ein privates Netzwerk oder eine VPN sein. Oft findet sich der Ausdruck „On-Premises-Rechenzentrum“ als Synonym für diese Cloud. Die Infrastruktur ist somit die unternehmenseigene, welche mit eigenen Firewalls und anderen Sicherheitsvorkehrungen geschützt wird. Es können keine Probleme durch andere Unternehmen/Nutzer entstehen und diese Cloud Variante gilt als sehr sicher, da nur berechtigte Personen einen Zugriff erhalten. Bei privaten Clous können sich Unternehmen die Hosting-Gebühren sparen, jedoch fallen Kosten für die Beschaffung, Konfiguration, Wartung und gegebenenfalls Schulungskosten an.

Bei der Public Cloud wird eine gemeinsame Infrastruktur von einem Drittanbieter mit anderen Unternehmen genutzt und nicht die unternehmenseigene, wodurch das eigene Management entfällt. Das bedeutet, dass die Infrastruktur mit anderen Unternehmen zusammen genutzt bzw. geteilt wird und die kostenintensiven Ressourcen unter den Nutzern aufgeteilt werden. Die Public Cloud bietet den Unternehmen mit geringem Aufwand und günstigen Konditionen Sicherheit und Flexibilität. Unternehmen können dadurch Ihre Effizienz steigern. Die typischen Anwendungsbereiche für diese Cloud sind Archivierungen von Daten und Back-ups. Besonders für kleine Unternehmen ist diese Cloud-Variante attraktiv, falls diese nicht über das benötigte Budget oder das Personal für ein unternehmenseigenes Rechenzentrum verfügen.

Für die Nutzung der Cloud Services ist lediglich ein internetfähiges Gerät erforderlich. Somit ist der Zugriff von jedem Ort und zu jeder Zeit möglich.

Die Hybrid Cloud ist eine Kombination aus den Cloud Varianten Public Cloud und Private Cloud, und beinhaltet somit mehrere Clouds unterschiedlicher Typen. Somit umfasst die Hybrid Cloud öffentliche und private Komponenten und ermöglicht trotz dessen einheitliche Abläufe und eine konsistente Infrastruktur. Die sensiblen Daten bleiben innerhalb der Private Cloud und andere Unternehmensdaten werden in der Public Cloud hinterlegt. Durch die hybriden Möglichkeiten werden dem Unternehmen Elastizität und Skalierbarkeit geboten.

Die sogenannte Multi-Cloud ist eine Kombination aus einer oder mehreren Cloud-Varianten. Überwiegend entsteht diese Variante nicht bewusst, sondern entwickelt sich im Unternehmen und kann somit individuell auf die Bedürfnisse ausgerichtet werden. Der Unterschied zur Hybrid Cloud besteht darin, dass Multi-Clouds aus mehr als einem Cloud-Deployment des gleichen Typs (Public oder Private) von verschiedenen Anbietern bestehen. Multi-Clouds können demnach aus bspw. 2 Public Clouds oder 2 Private Clouds aufgebaut sein.

Welche verschiedenen Arten von Cloud Services gibt es?

Cloud Computing kann für verschiedene Services eingesetzt werden. Im Wesentlichen unterscheidet man:

  • Infrastructure as a Service (IaaS)
  • Platform as a Service (PaaS)
  • Software as a Service (SaaS)

Bei den drei oben genannten Arten von Cloud-Services erhöht sich jeweils der Grad an Service, den der Anbieter oder Provider einbringt.

Bei Infrastructure as a Service geht es um die grundsätzliche Infrastruktur eines Unternehmens. Das bedeutet, der Anbieter stellt Dinge wie Netzwerke, Server oder Speicher zur Verfügung.

Bei Platform as a Service handelt es sich in der Regel um Infrastructure as a Service, die mit weiteren Services kombiniert werden. Das bedeutet, der Anbieter stellt neben Dingen wie Netzwerke, Server oder Speicher auch noch eine Infrastruktur und Tools für die Entwicklung von Software-Applikationen bereit.

Software as a Service stellt darüber hinaus die Anwendungen selbst zur Verfügung. Oft erfolgt die Abrechnung über Abo-Modelle. Das bedeutet, der Anbieter ist für Betrieb, Wartung und Sicherheit verantwortlich. Dabei können beliebig viele Anwender auf eine zentrale Plattform bzw. Infrastruktur zugreifen. Die Software ist in der Regel browser- oder appbasiert und wird endgeräteunabhängig aufgerufen.

Können vertrauliche Daten in der Public Cloud hinterlegt werden?

Innerhalb der Public Cloud hat jedes Unternehmen seinen eigenen Bereich und kann nicht die Daten des anderen Unternehmens einsehen. Die Anbieter der Cloud sind für die Sicherheit der Unternehmensdaten verantwortlich. Stellen Sie aus diesem Grund sicher, dass Ihr Cloud-Anbieter nicht Cloud-Lösungen von anderen Anbietern verwendet. Es ist außerdem wichtig sicherzustellen, dass die beim Cloud Solution Provider (CSP) gespeicherten Daten vertraglich dem Abonnenten, also Ihnen, und nicht dem CSP gehören.

Welche Vorteile bietet das Cloud Computing?

Gerade im unternehmerischen Bereich bietet Cloud Computing viele Möglichkeiten und Vorteile. Diese Vorteile sind es auch, die der Cloud zum Siegeszug quer durch alle Branchen und Unternehmensgrößen verholfen hat. Das Cloud Computing ist heute weder aus Start-ups noch aus großen Konzernen wegzudenken.

Vor allem bietet Cloud Computing Unternehmen Flexibilität. Denn oft sind große Serverleistungen nur für ein einziges Projekt nötig oder um Lastspitzen abzufangen. Mit Cloud Computing können die Serverleistungen einfach nach Bedarf zugekauft und abgerechnet werden. Werden sie nicht mehr benötigt, werden sie gekündigt und es fallen keine weiteren Kosten an.

Das bedeutet auch, dass das Unternehmen zu Anfang eines Projekts keine großen Summen investieren müssen. Auch der Platzbedarf spielt eine entscheidende Rolle, da die Server nicht im eigenen Unternehmen aufgestellt werden müssen, wofür oft separate Räumlichkeiten mit einer entsprechenden Belüftung und Klimatisierung nötig sind.

Anbieter von Cloud Computing sind heute sehr flexibel und die Lösungen perfekt skalierbar. Das ist auch für wachsende Unternehmen wichtig. Steigt der Bedarf, wird problemlos zusätzliche Rechnerleistung hinzugebucht, was besonders für schnell wachsende Unternehmen wichtig ist und ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein kann. Ansonsten ist es möglich, dass fehlende Ressourcen in der IT das Wachstum bremsen und andere Unternehmen das Rennen um wichtige Kunden gewinnen.

Ein weiterer Vorteil ist die Schnelligkeit des Cloud Computings. In der Regel können die Ressourcen direkt nach der Registrierung innerhalb von wenigen Tagen genutzt werden, wobei der Aufbau eines eigenen Rechenzentrums deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Nicht zuletzt ist das Thema Personal entscheidend, denn wer eine eigene Serverfarm betreibt, benötigt Personal für den laufenden Betrieb und die regelmäßige Wartung der Systeme. Dieses Personal ist in Zeiten des Fachkräftemangels nicht immer leicht zu bekommen. Zudem lassen sich Mitarbeiter nicht einfach einstellen und wieder kündigen. Ganz anders als die Cloud-Computing-Services, die „on demand“ verfügbar sind.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es sich bei Cloud Dienstleistungen oft um Rundum-Sorglos-Pakete handelt. So sind zum Beispiel die Aspekte rund um die IT-Sicherheit abgedeckt.
Sind Systeme und Daten in der Cloud gehostet, kann kein Einbrecher die Daten stehlen und auch ein Wasserschaden im Büro kann nichts anrichten. Da der Zugriff auf die Daten durch die Provider streng kontrolliert wird, muss sich niemand Sorgen über den Verlust der Daten machen.

Cloud Computing ist aus der modernen IT nicht mehr wegzudenken. Das gilt für den privaten wie den gewerblichen Bereich. Die Flexibilität, Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit sprechen für sich und sorgen dafür, dass Cloud Computing auch in Zukunft stark wachsen wird.

Christian Krause

Christian Krause begleitet das Unternehmen schon seit über 27 Jahren und ist aus dem Unternehmen wie auch aus dem Bereich Qualitätsmanagement nicht mehr wegzudenken. Bei technischen Schwierigkeiten ist er der erste Ansprechpartner mit dem nötigen Know-how.

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