SKR 51 Aufbau und Vorteile

Prozesse & Automatisierung

Der Kontenrahmen SKR 51 hat sich seit vielen Jahren für Unternehmen aus der Kfz-Branche etabliert und ist aus der Buchhaltung nicht mehr wegzudenken. Entwickelt wurden die einzelnen SKR 51 Kostenstellen bzw. die genaue Festlegung von DATEV in enger Zusammenarbeit mit Kfz-Herstellern und Importeuren. Zuvor existierten Lösungen kamen durch die Mehrmarkenhändler und die zunehmenden Standorte von Autohändlern an ihre Grenzen und ließen speziell im Punkt Flexibilität Luft nach oben.

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Was ist der SKR 51?

Der SKR 51 Kontenrahmen bedeutet in erster Linie eine Vereinfachung und Vereinheitlichung sämtlicher Buchführungskonten. Nötig wurde das Schaffen eines eigenen Branchenkostenrahmens aufgrund der unzähligen Kontenrahmen einzelner Automobilhersteller mit jeder Menge unterschiedlicher Buchungsanweisungen und uneinheitlichen Schnittstellen. Dies öffnete Fehlern Tür und Tor und wurde seitens der DATEV in Abstimmung mit den einzelnen „Playern“ der Autobranche vereinheitlicht.

Ein kleiner Exkurs: Die DATEV ist ein Softwarehaus, das Lösungen unter anderem in den Bereichen Rechnungswesen und Buchführung anbietet und hierzulande aufgrund von rund zweieinhalb Millionen Unternehmenskunden den Standard setzen. Zwischen unserem Dealer-Management-System und DATEV existieren natürlich Schnittstellen, sodass eine nahtlose Zusammenarbeit vonstattengeht. Ins Leben gerufen wurde der SKR 51, da Händler nach einer einfacheren Lösung fragten, mehr Auswertungsmöglichkeiten und mehr Flexibilität gewünscht wurden und die vorhandenen Kostenrahmen zum Teil seit vielen Jahrzehnten existierten und schlichtweg nicht mehr zeitgemäß waren. Auch existierten widersprüchliche Buchungsanweisungen der Hersteller, fehlten Möglichkeiten für das Reporting und vor allem war der Aufwand der Datenpflege und Betreuung aufgrund der vielen unterschiedlichen Kontenrahmen enorm. Erstmalig zur Verfügung gestellt wurde der SKR 51 Kontenrahmen für den Wechsel zwischen den Jahren 2010 und 2011, wobei die Umstellung von Marke zu Marke unterschiedlich angesteuert wurde.

Wie sind die Kostenstellen im SKR 51 aufgebaut?

Der SKR 51 ist ein Kontenrahmen, der mit vierstelligen Sachkontenlängen arbeitet. Die Basis bildet der SKR 03, der speziell für die Kfz-Branche spezifiziert und maßgeschneidert wurde. Charakteristisch ist die Prozessorientierung dieses Kontenrahmens, ausgehend vom Anlagevermögen über die Finanzkonten zum Einkauf der Waren, Kosten und schließlich den Erlösen.

Hinsichtlich des Aufbaus der SKR 51 Kostenstellen wird zwischen der Abbildung von Marke, Standort, Kostenstelle, Absatzkanal sowie Kostenträger und optional der Antriebsart gesprochen. Neu am SKR 51 ist die Trennung zwischen der Finanzbuchhaltung und der Kostenrechnung. Bis dato wurde auch die Kostenrechnung über Konten angesteuert: Jetzt sind es Kostenrechnungsmerkmale, die mit Sachkonten kombiniert werden.

Die Struktur des SKR 51 ist wie folgt aufgebaut (jeweils mit vierstelligen Kontonummern) mit den Anfangsziffern:

  • 0 für Anlage- und Kapitalvermögen
  • 1 für Finanz- und Privatkonten
  • 2 für neutrale Erträge und Aufwendungen
  • 3 für Wareneingang und Bestandskonten
  • 4 für betriebliche Aufwendungen
  • 5 für interne Geschäftsvorfälle
  • 6 für technische Interimskonten, die individuell definiert werden können
  • 7 für verrechnete Anschaffungskonten
  • 8 für Erlöse und Verkäufe
  • 9 für statistische Konten oder Vortragskonten

Welche Vorteile bietet der SKR 51 Kontenrahmen?

Vorteile des SKR 51 Kontenrahmens bestehen sowohl für die Autohäuser als auch für die Hersteller, Importeure und die DATEV. Durch die Reduktion der Komplexität sinkt die Fehleranfälligkeit in den Buchungen. Argumente liegen auch in einfacheren Schulungen und einheitlichen Ausbildungen, d. h. potenziell neue Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter müssen nicht mehr zwingend im selben Markenkontext tätig gewesen sein, da der SKR 51 Kontenrahmen brancheneinheitlich gilt und somit universell anwendbar ist.

Seitens der DATEV liegt der Vorteil darin, dass nur der SKR 51 gepflegt werden muss und die Dokumentation einheitlich ist. Diese Einheitlichkeit führt auch zu jeder Menge Erweiterungen und Schnittstellen und diversen Auswertungsmöglichkeiten im betriebswirtschaftlichen Sinn. Es ergibt sich eine Win-win-Situation, die nicht nur in der Vereinfachung, sondern auch in einer besseren Auswertung betrieblicher Vorgänge besteht.

Rolf Müller

Rolf Müller ist bei der Firma betzemeier in den Bereichen Aftersales, Support und als technischer Außendienstmitarbeiter tätig. Durch seine langjährige Erfahrung ist er der perfekte Ansprechpartner mit der nötigen Erfahrung und dem dazugehörigen Know how und unterstützt Sie ebenfalls vor Ort bei Ihren Anliegen.

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